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DeGEval-Nachwuchspreis

2024

Anna Sophie Gieschen

Ludwig-Maximilians-Universität München

Laudatio

Ziel des Preises ist es, jährlich eine Nachwuchsevaluatorin oder einen Nachwuchsevaluator auszuzeichnen, um so herausragende Evaluationen und Engagement in der deutschsprachigen Evaluationscommunity sichtbar zu machen und zu würdigen. Aus Sicht der DeGEval soll dieser Preis sowohl die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Evaluation insgesamt hervorheben als auch der Nachwuchsförderung dienen.

Im Jahr 2024 wurde das Verfahren für den Nachwuchspreis umgestellt: Nunmehr werden Institutionen und erfahrene Evaluator:innen aufgerufen, herausragende Evaluator:innen für den Nachwuchspreis zu nominieren. Die Einreichungen werden dann von einer Jury anhand eines vorgegebenen Kriterienrasters bewertet und in einer Jurysitzung diskutiert. Für den Nachwuchspreis 2024 wurden insgesamt vier Evaluatorinnen nominiert. Bei allen vier Nominierungen handelt es sich um engagierte Evaluatorinnen, die herausragende Evaluationen durchführen und sich in der Evaluationscommunity engagieren. Die Entscheidung ist der Jury nicht leicht gefallen, aber sie hat sich einstimmig entschieden, mit dem DeGEval-Nachwuchspreis 2024 Anna Sophie Gieschen auszuzeichnen.

 

Frau Gieschen hat Pädagogik (Bachelor- und Masterstudium) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München studiert und dort auch ein Aufbaustudium Interkulturelle Kommunikation absolviert. Seit 2021 arbeitet sie als Projektmitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der LMU an ihrer Promotion.

Sie hat bereits im Rahmen ihrer Masterarbeit „Der Erwerb von personalen und sozialen Kompetenzen im Jugendalter – Am Beispiel des Projektes ‚respect U‘“ eine (formative) Evaluation eines Projekts zur Förderung bildungsbenachteiligter Jugendlicher auf sehr hohem Niveau vorgelegt. Seit 2021 ist sie als Mitarbeiterin des Instituts für Pädagogik in die Evaluation mehrerer Projekte einer Stiftung eingebunden und schreibt in diesem Zusammenhang auch ihre Dissertation. Konkret handelt es sich um die dauerhafte wissenschaftliche Begleitung und Qualitätssicherung von mehreren aufeinander bezogenen Projekten (Projektnetzwerk) mit dem Schwerpunkt auf Sprachförderung im Vorschulalter, selbstreguliertes Lernen am Übergang Grundschule – Weiterführende Schule sowie Berufsorientierung an Mittelschulen.

Ihr Evaluationszugang ist stark partizipativ ausgerichtet und durch den Einsatz von Mixed Methods charakterisiert. Der innovative Aspekt ihrer Arbeit liegt in der Analyse von Netzwerkstrukturen und -prozessen, bei der die rein quantitativen Beschreibungen von Verbindungen zwischen Netzwerkpartner:innen inhaltlich durch qualitative Daten (wie Kooperationsthemen, -anlässe oder -ergebnisse) ergänzt werden. Aus der Sicht von pädagogischer Governance und auch unter dem Aspekt einer Public-private-Partnerschaft, die ja durch die Kooperation mit Stiftungen zumindest implizit eingegangen wird, sind derartige Analysen unerlässlich, um den Fortschritt solcher Projekte dokumentieren zu können.

Neben ihrer Forschungstätigkeit ist Anna Gieschen stark in der Lehre engagiert. Sie hat u.a. gemeinsam mit Prof. Thomas Eckert von der LMU einen Online-Kurs zur ‚Programmevaluation in Erziehung und Bildung‘ bei der ‚Virtuellen Hochschule Bayern‘ konzipiert und umgesetzt. Der Kurs befindet sich derzeit in einer Erprobungsphase und wird nach seiner Evaluierung auch Studierenden außerhalb der LMU zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus stellt sie ihre Forschungsarbeit regelmäßig im Rahmen von Konferenzen zur Diskussion und veröffentlicht Ergebnisse in referierten Fachzeitschriften.

Aufgrund der herausragenden Qualität ihrer Evaluationen, ihrer Präsenz und ihres Engagements in der Evaluierungscommunity geht der diesjährige 18. DeGEval-Nachwuchspreis an Anna Sophie Gieschen. Wir freuen uns auf ihre künftigen Beiträge zur Evaluationsforschung – wie sie ihr Dissertationsvorhaben verspricht – und gratulieren herzlich!

Die Jury des Nachwuchspreises der DeGEval e.V. 2024
Sigrid Breddy, Felix Knappertsbusch, Thomas Krüger, Christa Peinhaupt und Angela Wroblewski

Vergabeprozess

des DeGEval-Nachwuchspreises

Mit dem Nachwuchspreis der Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) wird ein:e herausragende:r Evaluator:in, der:die maximal 5 Jahre als Evaluator:in tätig ist, ausgezeichnet. Der Nachwuchspreis ist mit einem Preisgeld von €1.000 dotiert.

Vergabeprozess

Die Vergabe des Preises erfolgt auf Basis von Nominierungen durch Mitglieder der DeGEval (institutionelle Mitglieder oder erfahrene Evaluator:innen mit persönlicher Mitgliedschaft). Eigennominierungen sind ausgeschlossen.

Ziel ist es, durch den Preis Nachwuchsevaluator:innen sichtbar zu machen, die bereits herausragende Leistungen im Bereich der Evaluation erbracht haben (in Form von Qualifizierungsarbeiten, Evaluationsberichten, Publikationen o. ä.) und das Potential aufweisen, das Evaluationsfeld mitzugestalten oder zu prägen (beispielsweise durch ehrenamtliche Tätigkeit).

Wenn Sie eine:n Evaluator:in an Ihrer Institution oder in Ihrem Forschungsumfeld kennen, die:den Sie gerne nominieren möchten, senden Sie bitte ein Empfehlungsschreiben und einen Lebenslauf (siehe untenstehende CV-Vorlage) der Person bis zum 31.05.2024 an die Geschäftsstelle der DeGEval.

Das Empfehlungsschreiben enthält eine Beschreibung der herausragenden Leistungen des:der Nominierten im Bereich der Evaluation und ggf. einen Hinweis auf eine oder mehrere Evaluationsstudien und die Rolle und Verantwortung, die der:die Nominierte bei deren Durchführung hatte. Wir ermutigen dazu, eine ganzheitliche Sicht auf das Profil der Person und ihrer Ambitionen in diesem Bereich einzubeziehen.

Die Einreichungen werden von einer Jury nach einem Kriterienraster bewertet. Die Bewertungen werden in einer Jurysitzung diskutiert, und die Einreichungen nach den erzielten Punkten gereiht.

Timeline

  • Nominierungen können bis zum 31.05.2024 eingereicht werden.
  • Die Juryentscheidung erfolgt im Juni 2024.
  • Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung der DeGEval statt, die vom 18. bis 20. September 2024 an der Universität Potsdam stattfinden wird. Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier.

Kontakt

Für Nachfragen steht die Geschäftsstelle der DeGEval gerne zur Verfügung.

Telefon: +49 (0) 6131 / 2173887
Mobil: +49 (0) 152 56123078
E-Mail: info@degeval.org

Kriterien

zur Vergabe des DeGEval-Nachwuchspreises

Ziel des Nachwuchspreises ist es, durch den Preis Nachwuchsevaluator:innen sichtbar zu machen, die bereits herausragende Leistungen im Bereich der Evaluation erbracht haben (in Form von Qualifizierungsarbeiten, Evaluationsberichten, Publikationen o. ä.) und das Potential aufweisen, das Evaluationsfeld mitzugestalten oder zu prägen (beispielsweise durch ehrenamtliche Tätigkeit).

Für die Bewerbung ist ein Lebenslauf basierend auf einem bereitgestellten CV-Template zu übermitteln. Dabei sollen einerseits folgende Informationen mit Bezug zur Evaluation angegeben werden:

  • Aus- und Weiterbildungen
  • Beruflicher Werdegang
  • Relevante Erfahrungen
  • Frühere Preise
  • Konferenzbeiträge mit Bezug zur Evaluation
  • Sonstige Beiträge im Feld der Evaluation (z. B. durch ehrenamtliche Tätigkeit)

Andererseits sollen konkrete Evaluationen anhand folgender Informationen beschrieben werden:

  • Titel
  • Durchführungszeitraum
  • Publikationsdatum
  • Auftraggebende/r
  • Link zum veröffentlichten Bericht (oder Übermittlung des Berichts)
  • Stichwörter
  • Ziel der Evaluation
  • Methoden
  • Rolle des/der Nominierten

Eine Qualifizierungsarbeit kann auch als Evaluationsbericht angegeben werden.

Bewertungskriterien
 

A) Rolle und Verantwortung in Bezug auf Evaluierungsberichte, in die die nominierte Person involviert war.

  • Nachgewiesene (Teil-)Projektverantwortung für Evaluationsberichte oder maßgebliche Projektteile, die den Standards für Evaluation entsprechen
  • Ausmaß und Verantwortung in Evaluationsprojekten in Relation zum bisherigen Werdegang (Alter, Anzahl und Art der Mitarbeit im Zeitverlauf)
  • Einbringen von spezifischen Fähigkeiten
     

B) Potenzial der nominierten Person für die Evaluierungscommunity

  • Bisheriges Engagement im Evaluierungsbereich (z. B. durch Gremienarbeit, Reviewtätigkeit, Veranstaltungen o. ä.)
  • Publikationen
  • Know-how-Aufbau, Weiterbildungen im Bereich der Evaluation (inkl. Methoden)
  • Vorträge/Präsentationen bei einschlägigen Konferenzen und Veranstaltungen
     

Für jedes Kriterium können max. 5 Punkte vergeben werden. Kategorie A wird mit 60% gewichtet, Kategorie B mit 40%.

Bei Punktegleichstand wird der:die Kandidat:in mit dem höheren Punktewert bei (B) vorgereiht.