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Nachhaltigkeit

Ad-hoc-Gruppe in der Gesellschaft für Evaluation

Über uns

Die ad-hoc-Gruppe „Evaluation von Nachhaltigkeit“ hat sich im Rahmen der DeGEval-Jahrestagung 2022 gegründet. Ca. 30 Personen aus fünf verschiedenen Arbeitskreisen beteiligen sich daran. Davon hat ein kleinerer Kreis von ca. zehn Personen regelmäßig einmal pro Monat virtuell getagt. Initiiert wurde die Gruppe von Sonja Kind (Sonja.Kind@vdivde-it.de) und Christiane Kerlen (christiane.kerlen@kerlen-evaluation.de), die für Interessens­bekundungen oder Hinweise gerne zur Verfügung stehen.

Übergeordnetes Ziel ist es, Nachhaltigkeit im Sinne des Dreisäulenmodells (Ökonomie/Ökologie/Soziales) als Standardkriterium in Evaluationen zu etablieren. Im Sinne einer Selbstverpflichtung sollten alle Evaluierenden und Auftraggebenden prüfen, inwieweit Nachhaltigkeit bei einer Evaluation berücksichtigt werden kann.

VORGEHEN

Die Herausforderung besteht darin, dass der Begriff ‘Nachhaltigkeit’ unterschiedlich verwendet wird. Die Gruppe entwickelt keine neue, allgemein gültige Definition von Nachhaltigkeit, da der Begriff einerseits in unterschiedlichen Kontexten etabliert und andererseits im Wandel ist. Allerdings soll das Verständnis des Begriffs verbessert und mehr Klarheit im Evaluationskontext erreicht werden. Grundsätzlich orientieren wir uns an der Definition des Rats für nachhaltige Entwicklung, berücksichtigen aber, dass ‘nachhaltige Entwicklung’ nicht dasselbe ist wie ‘Nachhaltigkeit’. Die Gruppe unterscheidet zwischen Dauerhaftigkeit einerseits und Nachhaltigkeit andererseits. Sie verwendet die Begriffe wie folgt:

Dauerhaftigkeit

Das Ausmaß, in dem die Wirkungen einer Intervention anhalten oder wahrscheinlich anhalten werden. Je nach Zeitpunkt der Bewertung kann dies die Analyse der eingetretenen Wirkungen oder die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit des Fortbestehens auf mittlere und lange Sicht beinhalten.

 Nachhaltigkeit

 

Ein Konzept, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann. Nachhaltigkeit berücksichtigt ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte in ihrer Wechselbeziehung, um die Befriedigung der Grundbedürfnisse und eine gute Lebensqualität sicherzustellen, überall auf der Welt heute wie auch in Zukunft.

Begründung und Herleitung

Der Begriff "Nachhaltigkeit" hat sich seit dem 18. Jahrhundert entwickelt und unterliegt verschiedenen Bedeutungen. Im Evaluationskontext gibt es Unklarheiten aufgrund von Fachbezügen und internationalen Kontexten. Die Gruppe betrachtet verschiedene Bedeutungen von Nachhaltigkeit, wie das Drei-Säulen-Modell und die OECD-DAC-Kriterien.

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Evaluation nimmt vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen zu. Die Sustainable Development Goals und EU-Nachhaltigkeitsziele spiegeln sich bereits in politischen Maßnahmen wider. Zukünftig sollen Wirkungen der Nachhaltigkeit messbar gemacht werden. Die ad-hoc-Gruppe strebt an, Perspektiven zu vereinen und an der Operationalisierung der Wirkungsmessung von Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Ausblick

Die Gruppe hat die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit an der Jahrestagung der DeGEval 2023 vorgestellt. Der Vorstand prüft, ob und in welcher Weise das Glossar der DeGEval-Standards angepasst werden kann und wird in der Jahrestagung 2024 Bericht erstatten.

Seit der Jahrestagung in Magdeburg sind einige weitere Mitglieder beigetreten. Die Gruppe arbeitet nun an der praktischen Frage, wie in Evaluationen der Nachhaltigkeitsaspekt gut integriert werden kann.