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Revision der "Empfehlungen für Aus- und Weiterbildung in der Evaluation"

Ad-hoc-Gruppe in der Gesellschaft für Evaluation

Revidiertes Anforderungsprofil an Evaluierende der DeGEval verabschiedet

Am 13.09.2023 wurde auf der Mitgliederversammlung der DeGEval in Magdeburg das erarbeitete Produkt der Ad-hoc-Gruppe, die „Anforderungen an Evaluierende – Orientierung für die Aus- und Weiterbildung in der Evaluation“ verabschiedet! Die neuen Anforderungen sind unter den Publikationen des AK Professionalisierung zu finden.


Rück- und Ausblick: Was macht das neue Profil aus?

 

Im Zuge der Erarbeitungen wurde nach intensiver Aufarbeitung der vorhandenen Evaluationsliteratur und einer systematischen Prüfung von Anforderungen anderer Evaluationsgesellschaften durch die Ad-hoc-Gruppe ein erster gemeinsamer Entwurf erstellt. Es folgten ab dem Jahr 2020 insgesamt drei Kommentierungsrunden. Im Herbst 2020 kommentierten zunächst 13 ausgewiesene Fachpersonen aus der DeGEval, wie Vertretende aus den Evaluations-Studiengängen in Deutschland und der Schweiz, (ehem.) Vorstandsvorsitzende der DeGEval, fachlich ausgewiesene Expert:innen sowie Autor:innen der ersten Fassung. In einer zweiten Runde in 2021 erhielt die Gruppe weitere 10 Kommentierungen, u. a. von Arbeitskreis-Sprecher:innen sowie aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern. Rückmeldungen der Kommentierenden wurden durch die Ad-hoc-Gruppe jeweils sorgfältig geprüft und bei der Weiterentwicklung des Papiers berücksichtigt.

Im April/Mai 2023 wurden die revidierten Anforderungen schließlich der gesamten DeGEval-Mitgliedschaft im Rahmen einer Online-Befragung zur Kenntnisnahme und Kommentierung vorgelegt. Hier gaben insgesamt 31 Personen Einschätzungen und freie Kommentare ab. Die Antwortenden vertraten alle Evaluationsfelder, die in der DeGEval in Form von Arbeitskreisen aktiv sind, mit jeweils mindestens einer Person. Antwortende bestätigen u. a., dass die Anforderungen anschlussfähig an den persönlichen Hintergrund und die eigene Fachdisziplin sind. Sie werden als hilfreich für einen Überblick über Anforderungen an Evaluierende sowie als Orientierung für die Gestaltung von Qualifizierungsangeboten im Evaluationsbereich bewertet.

Im Prozess wurde Wert darauf gelegt, dass die Anforderungen

  • …(beobachtbares) professionelles Handeln und professionelle Haltungen beschreiben.
  • …ein Profil von Evaluierenden zeichnen, die den breiten und vielfältigen Anforderungen der Evaluationstätigkeit gerecht werden.
  • …anschlussfähig für unterschiedliche Nutzungsperspektiven, Fachdisziplinen und Evaluationsfelder sind.
  • …die fokussierte Nutzung als Nachschlagewerk über den kapitelweisen Aufbau mit vier Anforderungsbereichen ermöglichen.
  • …die Grundlage für Diskurse und Reflektionen mit Vertretenden der Evaluationspraxis, der Forschung und der Lehre bieten.
  • …der Professionalisierung der Evaluation im Sinne eines in die Zukunft gerichteten Prozesses dienen.

Die Anforderungen können und sollen keine Curricula ersetzen oder vorwegnehmen, sondern eine Referenzbasis für diese darstellen. Um eine Verbindung zwischen den revidierten Anforderungen, Curricula oder didaktischen Konzepten sicherzustellen, regt die Ad-hoc-Gruppe an, das in einer Fassung von 2011 vorliegende Empfehlungspapier des (damaligen) Arbeitskreises Aus- und Weiterbildung in der Evaluation „Didaktik der Aus- und Weiterbildung in der Evaluation“ ebenfalls auf seinen Revisionsbedarf hin zu überprüfen.

Um einen Rahmen für übergreifende Anforderungen an Evaluierende in allen möglichen Evaluationsfeldern entwickeln zu können, wurde die Abstraktionsebene angehoben. Zugleich wurde darauf verzichtet, konkrete Inhalte, wie beispielsweise Softwaretools, aufzuführen, die aufgrund hoher Entwicklungsgeschwindigkeiten das Dokument schnell als veraltet erscheinen lassen.


Ad-hoc-Gruppe „Revision der Empfehlungen für Aus- und Weiterbildung in der Evaluation“

Die Arbeitsgruppe, die sich erstmalig im September 2017 mit dem Ziel der Revision der "Empfehlungen für Aus- und Weiterbildung in der Evaluation" getroffen hat, ist nun eine offizielle Ad-hoc-Gruppe der DeGEval.

Nachdem im Februar 2018 ein breiter Aufruf zur Mitarbeit unter allen DeGEval-Mitgliedern erfolgt ist, hat sich ein Kernteam aus ca. 15 Personen gebildet, die zurzeit in mehreren Kleingruppen an den Kompetenzlisten und -beschreibungen arbeiten. Sobald das Kernteam konkrete Vorschläge für die Revision der Empfehlungen erarbeitet hat, sind breitere Beteiligungs- und Diskussionsformate innerhalb der DeGEval geplant, z.B. auf der DeGEval-Jahrestagung. Dazu wird zu gegebener Zeit an dieser Stelle informiert werden. Bei Interesse an den Aktivitäten der Gruppe nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Sprecher:innenteam des Arbeitskreises Professionalisierung auf.