Zum Inhalt der Seite springen

Call for Proposals

Ihr Beitrag für die 29. DeGEval-Jahrestagung!

Evaluation und Zeit

DeGEval-Jahrestagung 2026 vom 23.-25. September an der Frankfurt University of Applied Sciences

BEITRAG EINREICHEN

Frist: 9. März 2026

Zeit spielt für die Durchführung von Evaluationen eine wichtige Rolle und zwar in verschiedenen Hinsichten: Naheliegend ist die Berücksichtigung zeitlicher Anforderungen der Auftraggebenden bei der Planung und Durchführung einer Evaluation. Dazu kommen Fragen der Implementierungstreue und des Umgangs mit Veränderungen in der Projektplanung vor dem Hintergrund eines gegebenen oder sich gar ändernden Evaluationszeitraums. Intendierte und nicht-intendierte Wirkungen können somit je nach Zeitpunkt unterscheiden. Auch in den Evaluationsstandards ist etwa eine rechtzeitige Berichtslegung als Qualitätskriterium für „gute“ Evaluationen ausgewiesen. Für Evaluatorinnen und Evaluatoren geht diese Anforderung zugleich in der Regel mit Zeitdruck einher, mit der sich anschließenden Frage nach Herausforderungen bei der Einhaltung der Evaluationsstandards.

Aber auch in methodologischer Sicht ist Zeit eine wichtige Größe. So sind beispielsweise experimentallogische Vorgehensweisen besonders verlässlich, wenn es ihnen gelingt, Veränderungen – z.B. durch die Wirksamkeit einer Intervention – über die Zeit nachzuweisen. Beispielsweise gelten Datenerhebungen im zeitlichen Längsschnitt in vielen Anwendungsbereichen als bedeutsam, sind aber aus forschungspraktischen oder forschungsethischen Gründen vielfach nicht realisierbar. Für eine relevante und breit akzeptierte Nutzung von Evaluationsdaten ist die Frage relevant, in welchem zeitlichen Abstand von der Berichtslegung einer Evaluation die auf ihnen basierenden Steuerungsentscheidungen getroffen werden.

Hinzu kommt, dass in Zeiten, die von vielfältigen und komplexen Transformationsdynamiken gekennzeichnet sind, eine prospektive Sicht auf mögliche Entwicklungspfade gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Entwicklung an Bedeutung gewinnen. Mit ex-ante Evaluationen und Foresight-Methoden erhalten Ansätze neue Aufmerksamkeit, die das vielfach auf Retrospektion ausgerichtete paradigmatische Repertoire der Evaluation erweitern.

Für Evaluation und Evaluationsforschung entsteht damit die Frage, wie diese temporale Perspektivenvielfalt für eine ebenso methodisch robuste, wie anwendungsbezogen pragmatische Praxis genutzt werden kann. Bei der Jahrestagung 2026 möchten wir in Frankfurt mit Ihnen diskutieren. Dazu stellen sich folgende Fragen:

 

  • Wie wird mit Zeitdruck und zeitlichen Anforderungen in Evaluationsvorhaben umgegangen und welche Rolle spielt er im Zusammenhang mit der Güte von Evaluationen?
  • Welche Zielkonflikte der Zeitinkonsistenzen ergeben sich bei der Durchführung von Evaluationen (etwa in Hinblick auf Implementationstreue oder Aufträge, die sich während der Durchführung verändern oder gar hinfällig werden)?

  • Welche Erfahrungen gibt es in den verschiedenen Evaluationsfeldern bei der Modellierung von Zeitbezügen bereits?

  • Welche methodischen und praktischen Herausforderungen gehen mit den Zeitbezügen einher?

  • Welche Entwicklungen sind in der Praxis der Evaluation und Evaluationsforschung absehbar, wünschenswert oder herausfordernd?

  • Welche Bedeutung hat Zeit für die Erarbeitung belastbarer Evaluationsergebnisse, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Evaluationspraxis und wissenschaftlicher Erkenntnis?

  • Inwieweit ist die Zeitperspektive in Evaluationsmodellen und Theorien überhaupt berücksichtigt?

Wir laden Sie herzlich ein, an der Diskussion in Frankfurt aktiv teilzunehmen und Ihren Beitrag auf der Jahrestagung vorzustellen!

Sie können Vorschläge zu zwei Beitragskategorien einreichen, die im Programm entsprechend ausgewiesen sein werden:

  • Einreichungen zum Tagungsthema beziehen sich auf Aspekte des oben umrissenen Themenbereichs „Evaluation und Zeit“ und setzen sich mit ihnen wissenschaftlich, reflexiv oder praktisch und aus einer möglichst fach- und politikfeldübergreifenden Perspektive auseinander.

  • Allgemeine Einreichungen: Explizit sind auch andere Beiträge mit Evaluationsbezug willkommen, die den Begutachtungskriterien genügen und die nicht direkt auf das Tagungsthema Bezug nehmen.

Die Beitragseinreichung wird ab dem 10. November 2025 über die Konferenzseite der DeGEval (www.conftool.com/degeval2026) möglich sein. Zur Wahl stehen folgende Beitragsformate in deutscher oder englischer Sprache:

  • Blitzvortrag: In einem Blitzvortrag wird ein noch laufendes oder bereits abgeschlossenes Forschungs- oder Praxisprojekt mit seinen innovativen Aspekten oder neuartigen Fragestellungen auf möglichst allgemein verständliche Weise dargestellt. Eine Blitzvortragssession besteht aus zehn fünfminütigen Blitzvorträgen, an die sich je drei Minuten Fragen anschließen.

  • Einzelvortrag: In Einzelvorträgen werden evaluationsrelevante Themen praktisch, reflexiv und/oder wissenschaftlich betrachtet. Bevorzugt werden hier Beiträge mit einem theoretischen, methodischen oder methodologischen Fokus oder zur Forschung über Evaluation. Wenn konkrete Evaluationsstudien oder -projekte vorgestellt werden, sollte der Schwerpunkt auf der Evaluationsebene liegen und die Gegenstandsebene nur soweit erforderlich thematisiert werden. Für den Vortrag stehen üblicherweise 20 Minuten und 10 Minuten Diskussionszeit zur Verfügung. Einzelvorträge werden zu thematischen Sessions zusammengestellt (max. 3 Vorträge pro Session).

  • Komplette Session: Komplette Sessions (90 Minuten) können als Vortragssession, als Podiumsdiskussion, Workshop oder in anderer Form konzipiert sein. Abstracts umfassen hier die Beschreibung der geplanten Session sowie aller beteiligten Beiträge und Personen (Sessions mit „NN“-Beteiligung werden in der Regel nicht akzeptiert). Bei einer Vortragssession sind kurze Inhaltsangaben der einzelnen Vorträge mit einzureichen sowie die Beteiligten bei Diskussionspanels inkl. Moderation zu benennen. Bitte reichen Sie diese dann gesammelt als einzelne Einreichung ein. Da politikfeldspezifische Sessions in der Regel bereits von den jeweiligen Arbeitskreisen der DeGEval gestaltet werden, zu denen teils eigene Calls erfolgen, werden Sessions bevorzugt, die eine klar politikfeldübergreifende Perspektive aufweisen.

Bitte reichen Sie Ihr Abstract mit max. 2.500 Zeichen inklusive Leerzeichen (für komplette Sessions mit max. 5.000 Zeichen) bis zum 9. März 2026 (finaler Termin ohne Verlängerung!) über unsere Konferenzwebsite (www.conftool.com/degeval2026) ein und beachten Sie bitte dort die Hinweise zur Einreichung. Alle Beiträge werden in einem anonymen Review-Verfahren begutachtet. Folgende Kriterien werden beim Entscheid über Einreichungen primär herangezogen:

  • Inhaltliche und methodische Qualität

  • Nachvollziehbarkeit des Abstracts (Problemstellung, Vorgehen, Hauptargumente, Evaluationsfokus, fachspezifische Aktualität)

  • Innovationsgehalt

  • Politikfeldübergreifende Perspektive

  • Bezug zum Tagungsthema (nur bei Beitragskategorie 1)

Sie werden bis zum 1. Juni 2026 über die Beitragsannahme informiert.