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Call for Proposals

Ihr Beitrag für die 28. DeGEval-Jahrestagung!

Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation

DeGEval-Jahrestagung 2025 vom 17.-19.09. an der Universität des Saarlandes

Auch in demokratischen und ökonomisch prosperierenden Gesellschaften sind wir heute weit davon entfernt, die professionelle Evaluation aller politischen Maßnahmen und Interventionen für eine Selbstverständlichkeit zu halten. Dennoch ist die Institutionalisierung und Professionalisierung der Evaluation heute deutlich vorangeschritten, verglichen etwa mit den 1980er und 1990er Jahren: Für viele Politikfelder wird die Notwendigkeit von Evaluation in weiten Teilen der Öffentlichkeit und Politik gesehen und akzeptiert, oft sogar durch Gesetze, Verordnungen und administrative Regelwerke festgeschrieben. In manchen Bereichen existieren fest etatisierte Einrichtungen, die politische Programme und Maßnahmen evaluieren. Die Debatte um die hierfür notwendigen Verfahren und Kriterien wird in nationalen Berufs- und Fachgesellschaften und übernationalen Dachorganisationen geführt, in denen Standards guter Evaluationspraxis diskutiert und vereinbart werden, Fachzeitschriften bieten Plattformen für die wissenschaftliche und professionelle Diskussion; Aus- und Fortbildungen in Evaluation werden an Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Einrichtungen angeboten.

Die Jahrestagung 2025 soll uns die Gelegenheit zur Bestandsaufnahme über diese heterogenen, manchmal klar strukturiert, oft aber auch spontan verlaufenden Prozesse und ihre Auswirkungen bieten: Was wurde erreicht, was bleibt zu tun? Welche Faktoren fördern, welche hemmen die Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation? Welche Wege haben sich als effektiv und effizient erwiesen? Mit welchen erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen müssen wir uns auseinandersetzen? Mit welchen Herausforderungen werden wir jetzt und in Zukunft konfrontiert, und welche Strategien können wir entwickeln, um Institutionalisierung und Professionalisierung voranzutreiben und dabei auch darauf zu achten, dass negative Begleiterscheinungen vermieden bzw. gemildert werden. Dabei soll eine Vielzahl von Arbeitsfeldern angesprochen werden, wie die (Weiter-)Entwicklung und Akzeptanz verbindlicher Standards und Qualitätskriterien, der Aufbau und Ausbau von Strukturen für die Aus- und Weiterbildung, die Etablierung eines anerkannten Berufsbildes, die institutionelle Verankerung von Evaluation in politischen Organisationen und Prozessen, und andere mehr.

Die diesjährige Jahrestagung der DeGEval wird in Kooperation mit dem „Centrum für Evaluation“ an der Universität Saarbrücken und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken vorbereitet und wird insbesondere auch globale Perspektiven auf Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation in den Blick nehmen. Das CEval wird hierbei auf der Konferenz einen Stream mit internationalen Sessions und Beiträgen organisieren, in dessen Zentrum die Ergebnisse des „CEval-Evaluation-Globe-Research-Project” stehen. Dieses Projekt hat mithilfe einer Fülle von Fallstudien den Institutionalisierungsgrad von Evaluation in vielen Ländern der Welt untersucht. Somit werden sich auf der Jahrestagung vielfältige Möglichkeiten für internationale Begegnungen zwischen Evaluator:innen, Auftraggebenden und anderweitig mit Evaluation Befassten ergeben.

 

Im Rahmen unseres Tagungsthemas würden wir (gerne anhand von Beispielen aus der Evaluationspraxis, aber auch aus theoretischer Perspektive) die folgenden Fragen und Themenstellungen diskutieren:

  • Wie gestaltet sich in unterschiedlichen Politikfeldern aktuell die Professionalisierung und Institutionalisierung von Evaluation? Lassen sich angesichts politikfeldbezogener Gemeinsamkeiten und Unterschiede Strukturen erkennen?
  • Unter welchen Bedingungen gelingt Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation besonders gut? Welche fördernden Faktoren für solche Prozesse kann man erkennen?
  • An welchen Problemen scheitert Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation? Welche hemmenden Faktoren lassen sich identifizieren?
  • Wo liegen Bedarfe an Professionalisierung und Institutionalisierung? 
  • Lassen sich nicht intendierte Wirkungen und (möglicherweise so nicht erwünschte) Nebenfolgen beobachten? Wie können diese rechtzeitig identifiziert und beeinflusst werden?
  • Welche Strategien bei der (Weiter-)Entwicklung von Institutionalisierung und Professionalisierung haben sich als erfolgreich, welche als weniger erfolgreich erwiesen? Von welchen Maßnahmen und Vorgehensweisen kann man sich Erfolg versprechen?

Wir laden Sie herzlich ein, an der Diskussion in Saarbrücken aktiv teilzunehmen und auf der Jahrestagung einen eigenen Beitrag vorzustellen.